MULE-Tagung alternative Hochschulssysteme und bundesweites Treffen des Netzwerks „Gute Arbeit in der Wissenschaft“

Sehr geehrte Interessierte an der Beschäftigungssituation an deutschen Hochschulen,
sehr geehrte Angehörige des akademischen Mittelbaus,

90 Prozent der ca. 160.000 Angehörigen des akademischen Mittelbaus sind befristet beschäftigt, oftmals nicht länger als ein Jahr. Nach 12 Jahren droht der Ausstieg aus der Wissenschaft, denn nur ein Bruchteil schafft es auf eine entfristete Stelle. Der Weg in der hierarchisch organisierten Hochschule ist oft steinig, weil allein schon während der Phase der Promotion starke Abhängigkeiten zwischen „Meister“ und „Lehrling“ bestehen und die Karriere zudem kaum planbar ist.  Oftmals ist von Verteidigern der Befristungspraxis zu hören, dass Hochschulen flexibel sein müssen, dies rechtfertige ein Sonderbefristungsrecht und ein „Hire and Fire“. Dass dies nachweislich weder für die Betroffenen noch für exzellente Wissenschaft gut ist, wird gerne übergangen.

Ein derart unzeitgemäßes System muss aber keinesfalls in dieser Form bestehen bleiben, denn dass es auch anders geht, zeigt ein Blick in die Hochschulsysteme und Wissenschaftskulturen anderer Länder, in denen die Mehrheit der Wissenschaftler*innen entfristet beschäftigt sind und in denen ausgewogenere Anstellungs- und Betreuungsbedingungen existieren, als dies hierzulande der Fall ist.

Weil weder unter den Betroffen noch unter hochschulpolitisch Involvierten detaillierte Kenntnisse über solche Alternativen bestehen, wollen wir während der Tagung zum Thema  „Alternativen zur prekären Beschäftigung an deutschen Hochschulen – Ein Blick in andere Hochschulsysteme und Wissenschaftskulturen“ darüber ins Gespräch kommen und einen nachhaltigen Diskurs über völlig neue und auch bestehende Ansätze zur Verbesserung der Beschäftigungssituation anregen. Zudem bietet sich während der Tagung die Möglichkeit, sich über die Grenzen der eigenen Hochschule hinaus zu vernetzen. Wir bitten Sie daher das Programm zur Kenntnis zu nehmen und uns bei Interesse bis zum 09. Januar 2017 mitzuteilen, ob und an welchen Tagen sie an den Veranstaltungen teilnehmen möchten.

Anbei finden Sie Programm und Anmeldeformular der Tagung.

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